Hess Paul
Zeichen vermitteln Information
Wieviel bit enthält Harald Schmidt?
(Ausschnitt)


Thema dieser Syntax-acut-Ausgabe sind Icons und Ikonen, grafische Repräsentationen mit Symbolcharakter von Information, die auf etwas anderes als sich selbst verweisen. Beide Begriffe stellen eine Art sichtbarer Oberfläche dar, hinter der sich ein Raum weitet, der mit mehr (Ikonen) oder weniger (Icons) tiefer Bedeutung angefüllt ist. Mensch muss die ‚Sprache‘ dieser Darstellungen verstehen, sonst bleibt die orthodoxe Ikonenmalerei nichts weiter als die etwas unbeholfen oder naiv wirkende Abbildung von Heiligen, das Suchen-Icon des Textverarbeitungsprogramms nur ein Viereck, das ein Fernglas umrahmt. Doch selbst das Fernglas als solches zu erkennen, setzt voraus zu wissen, dass es Ferngläser gibt. Das Icon soll Information vermitteln und ist damit ein Element einer eingeschränkten Kommunikation, nämlich der Textverarbeitung mit dem Benutzer. In diesem Artikel geht es um Hintergründe zur Information sowie ihrer Träger und Vermittler (Zeichen, Symbole) im Zusammenhang mit Kommunikation.

Warum entsteht Information überhaupt? Es muss ein irgendwie geartetes Bedürfnis vorhanden sein, damit sich ein System entwickelt und etabliert, in dem Information übermittelt, kommuniziert wird.
Information ist da, weil es Menschen gibt. Sie gewährleistet den Zusammenhalt von Sozietäten, das Aufrechterhalten von Staatsstrukturen, das Überwinden naturgegebener Abhängigkeiten und Widrigkeiten. Menschen hinterfragen Sachverhalte, wollen sich austauschen, Arbeitsabläufe vereinfachen, Erfahrungen weitergeben. Das Bedürfnis nach Information und Austausch ist enorm wichtiger Bestandteil des sozialen Verhaltens. Schlagendster Hinweis auf die menschliche Informationsbedürftigkeit sind seine hochdifferenzierten Sprachen und die Erfindung der Schrift.

(…)

HOME               Informationen zu dem Autoren