Jonas Niewianda
wohin auch immer …

 


ich werde dann in den zug steigen
und doch nichts zurücklassen können.

aus dem fenster werde ich schauen
namen&orte vorbeiziehen lassen.

manches kenne ich noch,
doch werde ich nichts
wiedererkennen.

heimwärts
steht auf dem billet.
meine hände zerreissen es in kleine stücke.
später werde ich sie
in der jackentasche fühlen.

ankommen
werde ich bestimmt überall
und doch nicht dort, wo ich hinwill.

am bahnsteig werde ich
eine zigarette rauchen,
die plakate und gesichter betrachten
und mich alleine fühlen,
inmitten sich gleichender träume.

in einem anderen zug
werde ich mir einen ähnlichen platz suchen.

mit dem rücken zur fahrtrichtung
am fenster vielleicht,
um mich in einem zufälligen bild
zu verlieren.

zuhause
werde ich dann abends ausgehen
wie ein zufälliger besucher
die nachmittage in cafés aussitzen

bis es zeit ist,
wieder aufzubrechen.

es ist immer das gleiche
und niemals dasselbe.


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