Bertram B.Ohne
Wenn es nur manisch genug ist (Ausschnitt)


1. teil
Wenn es nur manisch genug ist. Apathisch ist das richtige WORT: eine richtig schwule beziehung. Auf dem bett lang ausgestreckt. Grinst mich an. Ich sehe alles wie durch schleier. Alles beginnt zu wackeln. Ich laufe wie auf rohen eiern. Ich muß noch den weg nach hause schaffen, da kann ich mich hinlegen und sterben. Mit hochrotem kopf hat er sich fast überanstrengt. Blicke niemals zurück. Denke an die salzsäule, zu der du erstarrst. Zu der party mußt du hingehen. Am anfang ist es totlangweilig. Du bist tot, er ist tot, alle sind tot. Die zombies erwachen zum leben mit der zeit. Es wird spät. Und alle gucken dich an. Alle gucken alle an. Jeder muß wissen was hier vor sich geht. Wenn ich von ganz oben gucke, kann ich vielleicht mehr sehen. Alle geifern nach den ausgestorbenen mythen. Sie wünscht sich den minotaurus für eine nacht. Eigentlich weiß keiner so genau, worum es geht. Du weißt genau, warum es so schwer geht. Da ist nichts besonderes drin. Vielleicht das einzig erwähnenswerte: die grenzenlose offenheit mit der hier die unvermeidliche blamage präsentiert wird. Sozusagen eine nabelschau. Ich zeige euch meinen nabel. Er ist ganz schmutzig und er stinkt. Nach mir. Mir wird schlecht vor mir selbst. Eigentlich habe ich nichts gemacht. Das denke ich und das empfinde ich am verwerflichsten, wenn du wenigstens etwas zum beichten hättest. Ich möchte nicht gut sein. Gott im himmel, ich möchte nicht der gute sein. Der verlierer sein. Der dumme sein. Lieber gott mach´ mich schlecht.
Ich spüre, daß etwas in mir vor sich geht. Etwas verändert sich. Nimm dies als eine art hilfeschrei von mir. Dieser verfluchte mathelehrer wird mich meine versetzung kosten. Ich glaube, ich raste total aus. Ich muß mir immer wieder vorstellen, wie ich das klassenzimmer stürme und das schwein mit einer pumpgun hinrichte. Genau wie in den videospielen. Ich weiß, daß zur zeit eine ziemliche hysterie im land umgeht, was das thema betrifft. Deswegen schreibe ich auch diesen brief. Ich habe angst, daß ich auch durchdrehe und möchte auch gleichzeitig so eine art entschuldigung hiermit loswerden. Falls ich in der nächsten zeit amoklaufe, habe ich wenigstens schon mal mein gewissen erleichtert.

(…)

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