Eckhard Martin
Maschine Mensch
Hybride in Fiktion und Wirklichkeit, Hybridität als Kulturkonzept (Ausschnitt)


„I am Locutus of Borg.“
Commander Jean Luc Picard,
Star Trek – The Next Generation

„In der Wüste des Realen beschäftigen wir uns mit dem Bau von hyperrealen Paradiesen.“
Kevin Kelly, ehemaliger Chefredakteur von WIRED

Britische Mediziner arbeiten mit Hochdruck an einer Therapie für jene Krankheitsbilder, die unter der Bezeichnung Parkinson-Syndrom zusammengefasst werden. Dazu gehören die erbliche Schüttellähmung (Paralysis agitans) ebenso wie das extrapyramidale Syndrom, das nach einer Behandlung mit Neuroleptika auftreten kann, und ein vermutlich auch aus Verletzungen resultierender Symptomenkomplex, der einhergeht mit einer starken Verlangsamung der Willkür- und Ausdrucksbewegungen, dem sogenannten Maskengesicht, einer gebeugten Haltung, leiser und monotoner Sprache, Apathie und Depressionen sowie einer Verminderung des Antriebs. Bekannte Patienten, die unter spezifischen Formen des Parkinson-Syndroms leiden, sind Papst Johannes Paul II. und der ehemalige Boxweltmeister Mohammed Ali. Die Form der Therapie geht auf die Erkenntnis zurück, dass bei der Krankheit eine Schädigung der Substantia nigra des Stammhirns im Vordergrund steht und die Transmittersubstanz Dopamin nicht in ausreichender Menge verfügbar ist. Dopamin – durch Decarboxylierung aus Dopa (der Aminosäure 3,4-Dihydroxphenylalanin) entstanden – ist die Muttersubstanz der Hormone Adrenalin und Noradrenalin.

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Das wachsende Interesse an Hybridkultur ist laut Hans Ulrich Reck aber selber aus einer Hybridisierung hervorgegangen, nämlich der von Kunst und Philosophie. Der Kölner Theoretiker medialer Kunst versteht Hybridisierung in der Gegenwart als ein Phänomen der Beschleunigung und der Permanenz des Perspektivenwechsels. Was bedeutet der Begriff des Hybriden jedoch ursprünglich und worauf lässt sich seine momentane Konjunktur zurückführen?

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