Ralf Schöppner
Dang (Ausschnitt)


Sie weiß, dass es schnell gehen wird für sie. Ich wage eine Bewegung. Sie spürt mein Zögern. Sie nimmt meine Hände und presst sie auf ihre Brüste. Doller. Sie bewegt meine Hände. Schnell und fest. Sie blinzelt durch ihre Lider. Amüsiert. Der Rest ist Erguss. In meinem Kopf fließen die verschiedensten Ströme zusammen. Eine unaufdringliche Atmosphäre von Anfang an. Kein Eintritt, das Getränk wurde auf den Deckel geschrieben. Und Beckers Fruchtsaft statt Aldi-Verpappung. Niemand stürzte gleich auf einen zu. Einen Unterschied gibt es immer. Die von damals hatte mir ihre gigantischen Brüste gegen den Bauch gedrückt. Die Hand in meinem Schritt hatte alles fest im Griff gehabt. Diesmal spielten sie in aller Ruhe ihre Bockrunden zu Ende. Eine andere legte mit den Karten große Kreise auf ein rundes Polstermöbel. Ein älterer Mann an der Bar. Zwei junge Männer wurden lauthals ausgeschimpft. Diese Sprache klingt immer so als machten sie Stimmübungen für eine Dada-Performance. Im Fernseher eine ganz alte Folge der Profis. Kannst Du drüben austrinken. Sie hatte sich zu mir an die Bar gesetzt. Möchtest Du? Eine kleine schmale Hand vorsichtig auf meinem Knie. Scharmützel im Hirn. Sich mies fühlen danach. Lust haben darauf. Es nicht so haben wollen. Nichts dabei, mein Geheimnis. Es so nicht zu schaffen. Nur anschauen und anfassen wollen. Geld ausgeben dafür. Nur einmal zu leben. Über den Hof in das dunkle Hinterhaus. Auf dem Nachttisch die Zigaretten vom Vorgänger. Vorstecher. Meine Zigarette davor. Nackt war sie hereingekommen. Sie lachte und verschränkte die Arme vor der Brust. Sprang eilig auf das Bett. Breite und weiche Brüste mit kleinen, wie von einem Zirkel gezogenen Monden. Darin schwarze Brustwarzen, fast so groß wie die Monde. Und sie lachte. Auch über mich. Die andere war ein Profi-Killer gewesen. Ausziehen kostet extra. Dabei waren es ihre Brüste gewesen, die mir den Eintrittsbefehl gegeben hatten. Danach hatten die sich nicht blicken lassen wollen. Dang zeigte mir ihre Muschi. Ganz wenig Haare. Wie rasiert. Nein, das ist natürlich. Grinsend richtete sie einen Finger auf meine Natur. Griff mit Zeigefinger und Daumen hinein in die Haare, wartete ab, schaute mich an und zog dann an einem lockigem Büschel. Hihi, wie lang. Was wohl Affe in ihrer Sprache heißt. Du auch. Meine weiße Hand auf der braunen Haut. Meine Finger an den Rändern ihrer Öffnung. Die äußeren Lippen noch eine Spur dunkler. Ihre Hand an meiner Wirbelsäule entlang. Mein Mittelfinger oben an der Schwelle. Es war nicht heiß und feucht. Ganz anders als früher in den Sümpfen. Bis zu den Knien im schlammigen Wasser. Dazu die Sonne. Am Schlimmsten die Moskitos. Sie zapfen auch durch die Kleidung hindurch. Abends ist alles aufgekratzt vom Jucken. Die ganze Familie in der kleinen Hütte. Aber wenigstens zusammen. Nicht so wie jetzt.

(…)

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